Unternehmensbesuch „Boll & Kirch Filterbau GmbH“ in Kerpen-Sindorf

30.08.2023

Auf Einladung der Leiterin des Arbeitskreises „Wirtschaft und Nachhaltigkeit“ Romina Plonsker; MdL und Kreisvorsitzende der CDU im Rhein-Erft-Kreis, folgten einige Mitglieder sowie Dr. Georg Kippels, MdB und Dieter Spürck, Bürgermeister der Stadt Kerpen am 15. August 2023 zum Unternehmensbesuch „Boll & Kirch Filterbau GmbH“ in Kerpen-Sindorf.

Als global agierendes Unternehmen ist BOLL & KIRCH der Spezialist für die Filtration von Flüssigkeiten und Gasen. Seit über 70 Jahren werden für die Kunden maßgeschneiderte und nachhaltige Filtrationslösungen weltweit gefertigt.

Begrüßt wurde die Gruppe von Prokurist Torsen Vogel und dem Geschäftsführer Stefan Starke. Die Beiden stellten das Unternehmen vor und berichteten von den Schwierigkeiten, denen man inzwischen als in Deutschland ansässiges Unternehmen ausgesetzt sei. Obwohl die Produktion in Deutschland kaum noch gewinnbringend sei, setzen die beiden alles daran, den Firmenhauptsitz auch aus Verantwortung der Mitarbeiter gegenüber, in Deutschland zu belassen.
Durch die weltweite Expansion, vor allem nach Asien, gelingt es „BOLL & KIRCH“ die Umsätze zu steigern und dadurch den Mitarbeitern Sicherheit zu bieten. So kann sich der Standort Kerpen ausgiebig der Forschung und Entwicklung neuer Produkte  widmen. Das in der Pandemie neu errichtete Werk 2  bietet dafür ausgezeichnete Möglichkeiten.

Bürgermeister Spürck betonte, dass man nicht nur wegen der Boll-Stiftung, die wissenschaftliche Forschungsvorhaben und viele soziale Projekte finanziell unterstützt, mehr als glücklich über den Kerpener Standort des Unternehmens sei.
Probleme stellen unter anderem der hohe Energiebedarf und die damit verbundenen Kosten, der immense Fachkräftemangel und der hohe bürokratische Aufwand dar. Dies führe dazu, dass kaum ein in Kerpen gefertigtes Produkt rentabel sei, so Starke.

In Deutschland fehle es vor allem an zugänglicher, günstiger Energie und technischem Pragmatismus, die Strukturen seien zu verschachtelt und veraltet. Die Lösungsvorschläge der in Deutschland ansässigen Unternehmen, z.B. nach skandinavischem Vorbild zur Energieversorgung Bioethanol herzustellen, prallen an der Bundesregierung ab, so Starke. Auch die klare Absage von Olaf Scholz an den Industriestrompreis sei hier wenig konstruktiv.
Im Anschluss an den Austausch führten Vogel und Starke die Gruppe durch die Fertigungshalle und stellten auch das in der Corona-Pandemie neu erstellte Werk 2  vor. Hier wird sich in erster Linie der Forschung und Prototypenentwicklung gewidmet. Ein aktuelles Projekt ist die Entwicklung einer Keramikmembran, mit der es möglich sein soll, Mikroplastik zu Filtern.

Das Gebäude beeindruckt durch seine Effizienz und Modernität und ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Die Runde nahm viele Eindrücke und Denkanstöße mit nach Hause und bedankte sich für die höchst interessante Führung und Gesprächsrunde.