Duale Berufsausbildung auf hohem Niveau benötigt Image-Kampagne

14.05.2019

Am 9. Mai fand unter dem Titel „Berufliche Bildung am europäischen Arbeitsmarkt“, eine Veranstaltung der CDU Rhein-Erft im Rahmen ihrer Themenwoche Europa statt.  Im Studio des Adolf-Kolping-Berufskolleg in Kerpen-Horrem konnte der CDU-Kreisvorsitzende Frank Rock MdL die Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer MdL, begrüßen.

Gemeinsam mit Martina Engels-Bremer, stellvertretende Obermeisterin Elektroindustrie im Rhein-Erft-Kreis sowie Mitglied im Berufsausbildungsausschuss der Handwerkskammer zu Köln und Christopher Meier, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Köln, diskutierten die Teilnehmer über die berufliche Bildung in Deutschland und Europa.
„In vielen Mitgliedsstaaten der EU, wie auch weltweit, genießt das deutsche duale Berufsausbildungssystem ein hohes Ansehen“, so die Ministerin Gebauer (FDP). Der Kreisvorsitzende Frank Rock MdL stellte jedoch fest, dass über 20.000 Lehrstellen im Handwerk derzeit unbesetzt sind, obwohl man gerade im Handwerk gutes Geld verdienen könne und Auszubildende händeringend von den Betrieben gesucht werden. Seitens der Elektroinnung und IHK wurde darauf verwiesen, dass es zwar Imagekampagnen für das Handwerk gibt, jedoch die zunehmende Einstellung in der Gesellschaft, auch von den Eltern, eine akademische Ausbildung vorzuziehen, kritisch betrachtet werden muss. Daher erachten Martina Engels-Bremer und Christopher Meier es für enorm wichtig, bereits in der Schule frühzeitig mit der Berufsorientierung anzufangen.

„In südeuropäischen Mitgliedsstaaten der EU ist die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen um ein Vielfaches höher als in Deutschland. Im Durchschnitt liegt die Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone bei 14,6%. In Deutschland liegt diese bei 5,6%“, erläuterte die Schul- und Bildungsministerin, Yvonne Gebauer. So diskutierten die Teilnehmer, ob nicht die Möglichkeit bestünde, dass die freien Lehrstellen durch junge EU-Bürger besetzt werden könnten. „Die Möglichkeit dazu bestehe natürlich in der EU, jedoch ist die Sprachbarriere ein Problem und die Betreuung für mittelständige Unternehmen oftmals schwierig zu bewerkstelligen“, berichtet Christopher Meier von der IHK.

Mit dem europaweiten Programm der „Jugendgarantie“ unterstütz die EU über den Europäischen Sozialfonds mit 6 Mrd. Euro aktuell die Einstellung von Jugendlichen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. „Ziel ist es, dass jeder Jugendlicher innerhalb von 4 Monaten eine Ausbildungsstelle, einen Job oder ein Praktikum bekommen soll.“, berichtete die Ministerin.
Der CDU-Kreisvorsitzende Frank Rock erklärte schließlich, „dass das duale Berufsausbildungssystem in Deutschland Goldwert ist und dazu beiträgt, dass eine geringe Jugendarbeitslosigkeit existiert. Nichtdestotrotz muss daran gearbeitet werden, das Image zu verbessern und die Berufsausbildung auf den gleichen Stellenwert zu heben wie eine akademische Ausbildung.“